Zwei tolle Projekte für bedürftige Menschen und Senioren hat derzeit der AWO-Kreisverband laufen. Schon seit Dezember 2022 lädt die AWO jeden Montag und Donnerstag von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr zum Wintercafé in der Julius-Bettingen-Straße 5 in St. Wendel ein und bietet den Gästen die Möglichkeit, sich bei Kaffee, Tee oder einer heißen Suppe kostenlos aufzuwärmen. Zwischen 40 und 60 Personen nutzen dies bereits pro Öffnungstag. Seit dem 16. Januar 2023 bietet die AWO ebenfalls montags und donnerstags mit dem „Busje“ einen Fahrservice in die Innenstadt bzw. zu einem großen Vollsortimenter an, den vor allem Seniorinnen und Senioren nutzen, die sonst nicht mehr mobil sind. Die Projekte werden zwar von der Landesregierung oder anderen Fördergeldgebern unterstützt, für die AWO bleibt aber dennoch ein beträchtlicher finanzieller Eigenanteil zu stemmen, obwohl neben der hauptamtlich beschäftigten Martina Cullmann, einigen befristet Beschäftigten und dem Werkstudenten Till Hanauer ausschließlich Ehrenamtler in den Projekten tätig sind. Viele Menschen aus St. Wendel, denen es in der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage nicht so gut geht, profitieren davon. Gleichzeitig bieten beide Projekte Gesprächsanlässe und wirken der Vereinsamung entgegen.
Um hier schnell und unbürokratisch helfen zu können, hat die SPD-Stadtratsfraktion im Stadtrat einen Antrag gestellt, dass die AWO einen Zuschuss von 5.000 Euro erhält. Dieser scheiterte leider an der Mehrheitsfraktion. „Immerhin konnten wir erreichen, dass die AWO einen Antrag auf Bezuschussung bei der Herzogin-Luise-Stiftung stellen kann“, stellt der Fraktionsvorsitzende Marc André Müller bei einem Besuch des Wintercafés im Gespräch mit der AWO-Kreisvorsitzenden Carmen Krampe fest. Allerdings müsse hier davon ausgegangen werden, dass Zuschüsse erst in der zweiten Jahreshälfte fließen werden – „Gebraucht wird das Geld aber jetzt“, so Marc André Müller.
Für Carmen Krampe und ihr Team hat Müller nur Wort des Lobes übrig: „Es ist beeindruckend, was hier überwiegend ehrenamtlich auf die Beine gestellt wird. Mit diesem für die Stadt St. Wendel kostenfreien Angebot leistet die AWO einen enormen und unbezahlbaren Beitrag zu mehr Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt! Was hier gespendet wird, fließt nicht in die Ferne oder eine kostenaufwändige Verwaltung, sondern kommt direkt bei den Menschen hier bei uns in St. Wendel an.“ Als kleine Anerkennung für diese Leistung spendete Müller seine Aufwandsentschädigung, die er im Januar als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat erhalten hat. Weitere Spenden, auch von Privatpersonen, nimmt die AWO gerne entgegen.