SPD will Neubau der Nikolaus-Obertreis-Schule vorantreiben

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Schon im Frühjahr 2019 wurde, nachdem die SPD das Thema zuvor öffentlich angestoßen hatte, vom St. Wendeler Stadtrat ein Standortgutachten für die Nikolaus-Obertreis-Grundschule in Auftrag gegeben. Grund war der noch heute marode Zustand von St. Wendels größter Grundschule. Untersucht wurden in der Folge vier Standortvarianten, nämlich die Sanierung am bestehenden Standort, ein Umzug ins Missionshaus, ein Umzug plus Erweiterungsbau in Alsfassen sowie ein Neubau in der Bosenbach. Nachdem die Sanierung am bestehenden Standort schon schnell ausgeschlossen wurde, da eine Sanierung im laufenden Schulbetrieb jahrelange lärmintensive Beeinträchtigungen und kostspielige Containerlösungen mit sich bringen würde, wurde letztlich im Frühjahr 2021 vom Stadtrat der Beschluss gefasst, dass die Schule nach Alsfassen verlagert werden sollte.

„Ein Verkehrsgutachten hat nun aber ergeben, dass der Wechsel nach Alsfassen erhebliche Belastungen für die Anwohner mit sich bringen würde. Insbesondere der Verbleib der Caritas, die den vor einigen Jahren von der Stadt erworbenen Gebäudeteil nicht zurückverkaufen möchte, stellt sich in diesem Zusammenhang als Problem dar“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc André Müller. Dabei habe der Bürgermeister ein halbes Jahr vor der Entscheidung für Alsfassen gegenüber dem Stadtrat noch geäußert, dass der Umzug der Caritas kein Problem darstelle.

Ungeachtet dessen sei man einer Lösung für die Nikolaus-Obertreis-Schule heute, also gut dreieinhalb Jahre nach Aufflammen der Debatte, noch immer nicht viel nähergekommen. „Wir haben daher einen Antrag für die kommende Stadtratssitzung Ende September gestellt, die Verwaltung damit zu beauftragen, dass sie die Möglichkeit eines Neubaus in der Bosenbach eingehend untersuchen lässt“, so Marc André Müller. Dies sei von Anfang an die favorisierte Lösung der SPD gewesen, allerdings habe man dann im Frühjahr 2021 unter der Annahme, es habe bereits entsprechende Vorgespräche mit der Caritas gegeben, dem Kompromissvorschlag Alsfassen zugestimmt.

„Bislang wurde der Neubau in der Bosenbach noch gar nicht genau geprüft“, erzählt Müller. Vielmehr sei in der Standortuntersuchung von 2020 pauschal unterstellt worden, die Kosten dieser Variante seien vergleichbar dem Umzug nach Alsfassen inklusive Erweiterungsbau. Ebenso sei im Gutachten vernachlässigt worden, dass durch einen klimaneutralen Neubau über längere Zeit erhebliche Energiekosten im Vergleich zu einem Altbau eingespart werden könnten.

Konkret fordert die SPD nun unter anderem die Auseinandersetzung der Verwaltung mit den folgenden Punkten: Es müsse ein realistisches und auskömmliches Raumprogramm für die Schule ermittelt werden. Weiterhin sollten Gespräche zwischen Verwaltung und Landkreis geführt werden, inwiefern durch die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten des Landkreises (z.B. im Cusanus-Gymnasium oder in der Kreismusikschule) bzw. der Stadt (mögliche neue Schule, Sporthalle, Freibad) im Sinne eines echten Bildungscampus‘ Synergieeffekte zur Kostenreduzierung genutzt werden könnten. Auch ein realistischer Zeitrahmen für die Umsetzung der Maßnahme unter Berücksichtigung der finanziellen Mittel der Stadt St. Wendel sowie der vorhandenen und für die Planung des Projektes nötigen personellen Ressourcen des Bauamts müsse dabei gesteckt werden.

„Wenn die Kreisstadt Neunkirchen oder sogar kleinere Kommunen wie Oberthal und Merchweiler aktuell Schulneu- oder Erweiterungsbauten stemmen könnten, sollten wir das in St. Wendel auch hinbekommen. Das sollten uns unsere Kinder wert sein“, meint Marc André Müller abschließend.

 

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