Eine Bürgerin, die vor einigen Tagen das Fest der Kinderrechte auf der Mott besucht hatte, sprach hinterher die Landtagsabgeordnete Réka Klein (SPD) auf den Umstand an, dass Männer für das Benutzen der öffentlichen Toilette zwischen Mott und Schloßplatz nur 30 Cent zahlen müssten, Frauen und gehbehinderte Menschen hingegen 50 Cent. „Ich konnte das zunächst nicht glauben und habe mir daher beim letzten Stadtbummel selbst ein Bild vor Ort gemacht“, erklärt Réka Klein. Dabei habe sie festgestellt, dass besagter Unterschied tatsächlich gemacht wird und sich daher an die SPD-Stadtratsfraktion gewandt. „Der Reflex, diese Tatsache als unbedeutende Kleinigkeit abzutun, liegt vielleicht gerade für einen Mann gefährlich nahe. Aber das Symbol, das davon ausgeht, ist in Wirklichkeit für viele davon betroffene Frauen und Menschen mit Handicap sehr viel bedeutender“, so der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Marc André Müller. Der festgestellte Umstand sei nach Auffassung des Fraktionsvorsitzenden zwar nichts, was man skandalisieren müsse, was aber ganz bestimmt für die Zukunft zu ändern sei. In einer schriftlichen Anfrage wendete er sich daraufhin an die Verwaltung mit dem Vorschlag, die Gebühren für die öffentliche Toilette generell auf 30 Cent zu senken. „Inzwischen hat sich die Frauenbeauftragte der Stadt, Melanie Laub, gemeldet und mitgeteilt, dass eine Umrüstung der Bezahlvorrichtungen an den Toiletten geprüft und das Ergebnis dem Stadtrat in seiner nächsten Sitzung präsentiert werden soll. Ich bedanke mich bei der Verwaltung für die schnelle Reaktion und die Zusage, das Vorhaben im Sinne der Gleichstellung und der Inklusion wohlwollend zu prüfen“, so Müller abschließend.